Geschichtlicher Überblick von Kleinsölk

Die ersten urkundlichen Erwähnungen von Sölk stammen aus den Jahren 1075 bis 1080 und sind in den Güterverzeichnungen des Benediktinerstift Admonts (Benediktinerabtei St. Blasius zu Admont) zu finden.

Die Gründung des Benediktinerstiftes Admont geht auf eine Stiftung der heiligen „Hemma von Gurk“ zurück. Sie erfolgte im Jahre 1074 durch Erzbischof Gebhard von Salzburg. Nach Überlieferungen schenkte der Erzbischof dem Stift ein „Gut zu Selicha“. Das vorslawische „Selika bzw. Selicha“ bedeutet „fließendes Gewässer“ und spiegelte das Landschaftsbild der ehemaligen Gemeinde Kleinsölk wider.

Im Jahr 1277 wurde „Hartneid von Wildon“ (Hartnid III.) mit dem steirischen Marschallamt ausgezeichnet. Der steirischer Ministeriale erhielt Burg und Herrschaft Frauheim/Fram und weiteres Güter im Sölktal.

Im Jahr 1322 erwarben die „Herren von Pettnau“ das steiermärkische Marschallamt und wurden aus diesem Grund Grundherren im Sölktal.

1438 folgten die „Herren von Schaumburg“. Kleinsölk bildete ab diesem Zeitpunkt eine eigene Verwaltungseinheit in Hinblick auf Gerichtsrechte und wurde ein landesfürstliches Lehen.

Im Jahr 1599 konnten erstmals Bauern in Kleinsölk Nutzungsrechte (vom Salzburger Erzbischof) auf der Tuchmoralm erwerben – einer Alm in den Schladminger Tauern im Kleinsölktal. Sie befindet sich im südlich Bereich des Tuchmoarbaches zwischen der Bromleiten im Westen und dem Seekarlspitz im Osten.

1617 wird erstmals die Kirche in Kleinsölk urkundlich erwähnt.

In Urkunden von 1770  werden erstmals Lieferungen von Sölker Marmor an das Benediktinerstift Admont erwähnt.

1786 wird die Gemeinde Kleinsölk erschaffen. Diesen Namen führte damals nur das Tal vom vlg. Köck aufwärts.

Pfarrkirche – Jahr 2013 © Ewald Gabardi

Im Jahr 1795 wird Kleinsölk zu einer eigenen Pfarre erhoben – Kirche und Pfarrhof werden neu gebaut. Die katholische „Pfarrkirche Kreuzauffindung“ steht heute unter Denkmalschutz.

Der Maler und Kupferstecher Jakob Gauermann begleitete den österreichischen Erzherzog Johann auf seinen zahlreichen Fahrten und Wanderungen und hielt dabei Szenen aus dem damaligen Leben mittels Zeichnungen und Aquarellbildern fest. Im August 1819 fand ein großes Fest am Schwarzensee statt, das Erzherzog Johann veranlasste und Gauermann mittels handkoloriertem Stich festhielt.

Festlichkeit am Schwarzensee von Gauermann Quelle: „Erzherzog Johann in der Steiermark“

Schwarzensee / Kleinsölk im Jahr 2013
(CC BY-SA 3.0 AT) © Ewald Gabardi

1910 fährt das erste Auto in Kleinsölk ein.

Bild eines B-17 Bombers der in Region Kleinsölk 1944 abstürze © gemeinfrei.

Am 15. November 1944 stürzt bei der Putzentalalm ein amerikanischer Bomber mit der Bezeichnung B-17G (Flying Fortress / fliegende Festung) ab. Bei dem Flugzeugabsturz kamen 8 Menschen ums Leben. Zwei Besatzungsmitglieder überlebten nachdem Sie erfolgreich mit Fallschirmen abspringen konnten. Am 06. September 2002 erfolgte die Bergung des Flugzeugwracks. Im Mai 2003 wurde eine Gedenkstätte mit Teilen des Flugzeuges (Turbolader und Propellernabe) errichtet.

Von 1945 bis 1955 war die Gemeinde Kleinsölk Teil der englischen Besatzungszone in Österreich.

1969 wurde die Landstraße bis zur Ortschaft Kleinsölk ausgebaut.

Am 02. Juni 1972 würde die Städtepartnerschaft mit der deutschen Stadt Ilshofen (Landkreis: Schwäbisch Hall, Bundesland: Baden-Würtember) offiziell gegründet.

In den Jahren 1972 und 73 wurde die Volksschule in Kleinsölk neu gebaut (der erste Schulunterricht fand bereits 1813 statt).

Sölker Marmor © creativecommons

1974  wurde der Sölker Marmor Steinbruch neu errichtet. Dies erforderte zwar erhebliche Investitionen, bescherte der Gemeinde jedoch wichtige und neue Arbeitsplätze.
Der Sölker Marmor wird bereits seit der Römerzeit abgebaut (ältesten Funde um 300 n. Chr.) und enstand aus Kalkablagerungen diverser Fossilien und Kleintiere aus dem Urmeer Tethys. Das Alter des Marmors beträgt rund 350 Millionen Jahre. Vor etwa 65 Millionen Jahren wurde er an die Oberfläche geschoben. Der Sölker Marmor zählt zu den hochwertigsten Marmoren der Welt (so findet er beispielseise auch beim Steinteppich seine Verwendung) – er weist eine extrem hohe Abriebfestigkeit, Tausalzbeständigkeit und Frostsicherheit auf.

Im Jahr 1987 erhält die Gemeinde Kleinsölk von der Landesregierung das Recht verliehen ein Gemeindewappen zu führen. Mehr Informationen dazu entnehmen Sie bitte der Seite: Gemeindewappen der eh. Gemeinde Kleinsölk.

 

Marienkapelle in Reith © Ewald Gabardi

Im Jahr 1992 wird im Ortsteil Reith (Kleinsölk) die im Jahr 1949 abgebrannte Kapelle durch die Dorfbewohner neu gebaut. Die Marienkapelle steht neben der Kleinsölkstraße in der Ortsmitte der Streusiedlung Reith.

Von 1995 bis 2001 verwirklicht der „Verein Dorfentwicklung“ – mit Hilfe der Gemeindebürger – zahlreiche Ortsverschönerungen und Neubauten in Kleinsölk. Als Beispiele soll ein Kunstgewerbehaus, ein Sportvereinshaus mit Fußballplatz, ein Spielplatz sowie ein neuer Pendlerparkplatz genannt werden.

 

Am 31. Dezember 2014 endete die Selbständigkeit der Gemeinde Kleinsölk.

 

Wenn Sie Anregungen oder Änderungsvorschlähe haben, kontaktieren Sie mich bitte – vielen Dank (Stand: 20.06.2017).

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